Erstaunlich! Im Siedlungsbereich kann die Biodiversität bis doppelt so hoch sein wie auf dem Land. Der Grund liegt darin, dass in Gärten eher Nischen geschaffen werden können als in einer intensiv genutzte Landwirtschaft. Was liegt also näher, mit dem eigenen Garten ein Biotop für eine hohe Artenvielfalt zu schaffen! Das bedeutet nicht, den Garten von heute auf morgen komplett umgestalten zu müssen. Mehr Freude macht es, Jahr für Jahr etwas auszuprobieren. Zum Beispiel trage ich im Herbst alles Laub auf einen Haufen zusammen und lasse es über den Winter liegen. Einmal hat darin ein Igel überwintert. Oder dann putze ich Schritt für Schritt die letzten Kirschlorbeeren aus dem Garten und ersetze sie durch einheimische Gewächse (z.B. Eibe oder Hainbuche). Beim Einkauf achte ich darauf, nichts Fremdländische zu erwischen. Besonders im Frühjahr verstärken mehrjährige Stauden das Erwachen aus der Winterstarre: Wenn es wärmer wird ist es faszinierend zu beobachten, wie schnell die Triebe aus dem Boden drücken und zu veritablen Pflanzen heranwachsen. Ein eindrückliches Beispiel dafür ist der Hopfen. Mit Wasserstellen im Garten kann das Naturerlebnis auf kleinem Raum noch verstärkt werden. Ehrlich gesagt, die Kröte bei uns finde ich nicht wirklich schön, aber sie gehört auch dazu. Bis heute frage ich mich, woher die schönen Bergmolche den Weg zu uns gefunden haben. Wer die Natur in einigen Ecken seines Gartens sich selbst überlässt, wird immer wieder erstaunt sein, was von alleine den Weg hierhin findet. Probiere es aus!